Eine Woche nach dem Brandanschlag auf eine Synagoge in unserem Bundesland traten die Veranstalter Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Gewerkschaft ver.di geschlossen in Braunschweig auf.
In einer bewegenden Rede reflektierte der Redner über die zunehmende Bedrohung des Antisemitismus in Deutschland, insbesondere im Kontext des Oldenburger Anschlags. Er betonte, dass dieser Anstieg antisemitischer Vorfälle nach dem Massaker der Hamas in Israel und der darauffolgenden israelischen Reaktion beunruhigend sei. Er identifizierte verschiedene Formen des Antisemitismus, sowohl von rechts als auch von links, und warnte vor der Gefahr, Israelkritik mit antisemitischen Vorurteilen zu vermischen. Die Rede betonte, dass Kritik an Israels Politik nicht dasselbe ist wie der Hass auf das jüdische Volk und dass Antisemitismus oft mit Vernichtungsfantasien verbunden ist. Der Redner rief dazu auf, solidarisch mit der jüdischen Gemeinschaft zu sein und sich aktiv gegen Antisemitismus einzusetzen. Besonders betont wurde die Notwendigkeit, dass die Zivilgesellschaft, die Politik und die Sicherheitskräfte die Erwartungen an einen schützenden Umgang mit Juden erfüllen müssen. Die Rede endete mit einem Appell zur Tat und der Versicherung, dass die Gemeinschaft immer an der Seite der jüdischen Gemeinde stehen werde.
Wir, als Verein, das Forum gegen Rechts, sind uns einig, dass in Deutschland und anderswo die Solidarität mit jüdischen Menschen heute nicht nur wichtig ist, sondern dringend erforderlich. Die Dämonisierung von Jüdinnen und Juden findet nach wie vor statt – eine gefährliche Praxis, die zu den schrecklichsten Kapiteln der Geschichte führte. Das Existenzrecht der jüdischen Gemeinschaft darf niemals in Frage gestellt werden. Doch leider sehen wir immer wieder Versuche, dies zu tun – eine direkte Bedrohung für ihre Sicherheit und Würde. Israelkritik ist legitim, aber wenn sie als Deckmantel für antisemitische Ressentiments dient, wird sie zu einem Werkzeug der Feindseligkeit. Es ist ein perfider Doppelstandard, der die Werte der Menschlichkeit verrät. Das Verachten eines ganzen Volkes aufgrund seiner Herkunft ist nicht nur inakzeptabel, sondern auch zutiefst erschreckend. Es erinnert uns an dunkle Zeiten, die wir nie wieder erleben dürfen. Solidarität mit jüdischen Menschen ist keine Option, sondern eine moralische Verpflichtung. Es ist an der Zeit, entschlossen gegen jegliche Form des Antisemitismus einzutreten und eine Welt zu schaffen, in der jede Person frei von Angst und Diskriminierung leben kann.