22. – 24. August: Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen

Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen, das vom 22. bis 24. August 1992 stattfand, war eine der schlimmsten rassistisch motivierten Ausschreitungen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. In Rostock griffen mehrere hundert Neonazis und rechte Hooligans das „Sonnenblumenhaus“ an, in dem sich Asylbewerber und vietnamesische Vertragsarbeiter aufhielten, während tausende Schaulustige zusahen und teils Beifall klatschten. Es war ein Ereignis, das in ganz Deutschland Entsetzen auslöste und einen Wendepunkt in der Diskussion über Ausländerfeindlichkeit und Asylpolitik darstellte.

Ein direkter Bezug zu Braunschweig im Kontext des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen ist nicht allgemein bekannt. Es gibt jedoch einen breiteren Kontext, in dem auch Braunschweig und andere deutsche Städte betroffen waren. Anfang der 1990er Jahre kam es in vielen Städten Deutschlands zu einer Welle von fremdenfeindlichen Angriffen, die durch die gesellschaftliche und politische Lage in Deutschland nach der Wiedervereinigung begünstigt wurden. Die rechtsextreme Szene war in vielen Städten aktiv, und es gab bundesweit ähnliche Vorfälle wie in Rostock-Lichtenhagen.

In Braunschweig gab es in den 1990er Jahren ebenfalls Vorfälle mit rechtsextremen Hintergrund. Die Stadt und die Region haben in den letzten Jahrzehnten immer wieder gegen rechtsextreme Umtriebe kämpfen müssen. Beispielsweise fanden in Braunschweig mehrfach Neonazi-Aufmärsche statt, die oft auf starken Widerstand der Zivilgesellschaft stießen.

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