Der 2. August ist ein bedeutsamer Tag für die Erinnerungskultur Europas: der Europäische Holocaust-Gedenktag für die Roma. An diesem Tag gedenkt man der Hunderttausenden Roma und Sinti, die während des Holocausts von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Am 2. August 1944 wurden in einer einzigen Nacht 2.897 Roma, darunter viele Frauen und Kinder, im sogenannten „Zigeunerlager“ von Auschwitz-Birkenau ermordet. Dieser Tag erinnert uns an das Leid und die Tragödie, die die Roma-Gemeinschaft erlitten hat, und mahnt uns, die Erinnerungen wachzuhalten und aus der Geschichte zu lernen.
Auch Braunschweig hat in diesem Kontext eine besondere historische Bedeutung. Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurden Roma und Sinti auch in Braunschweig verfolgt, deportiert und ermordet. Im Rahmen der sogenannten „Asozialen-Razzien“ wurden viele Roma aus Braunschweig und Umgebung verhaftet und in Konzentrationslager gebracht.
In Braunschweig erinnert heute das Mahnmal für die Sinti und Roma an der Schillstraße an das Schicksal dieser verfolgten Minderheit. Dieses Mahnmal wurde errichtet, um die Opfer des Nationalsozialismus zu ehren und die Erinnerung an die Verbrechen gegen die Roma und Sinti wachzuhalten. Es ist ein Ort des Gedenkens und der Mahnung, dass solche Verbrechen nie wieder geschehen dürfen.
Darüber hinaus engagieren sich in Braunschweig verschiedene Organisationen und Initiativen, um die Geschichte der Roma und Sinti zu bewahren und die Erinnerungskultur zu fördern. Dazu gehören Bildungsprojekte, Ausstellungen und Veranstaltungen, die über das Schicksal der Roma während des Holocausts informieren und zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit beitragen. Diese Initiativen sind ein wichtiger Bestandteil des städtischen Engagements gegen Rassismus und Diskriminierung und für eine inklusive Gesellschaft.
Der 2. August ist daher nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Tag des Nachdenkens und des Engagements. Es ist ein Tag, an dem wir uns unserer Verantwortung bewusst werden, gegen das Vergessen zu kämpfen und die Lehren der Vergangenheit für eine bessere Zukunft zu nutzen. In Braunschweig ist dieser Tag ein fester Bestandteil der Erinnerungskultur, der dazu beiträgt, die Geschichten und das Leid der Roma und Sinti zu bewahren und ihre Stimmen hörbar zu machen.
Indem wir uns an die Opfer erinnern und ihre Geschichte erzählen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit und zur Förderung von Toleranz und Verständnis in unserer Gesellschaft. Der Europäische Holocaust-Gedenktag für die Roma ist eine Gelegenheit, innezuhalten, zu reflektieren und aktiv für eine Welt einzutreten, in der alle Menschen in Würde und ohne Angst vor Verfolgung leben können.
