Der 9. Oktober ist in Rumänien der offizielle Gedenktag an den Holocaust, der an die systematische Verfolgung und Ermordung von Juden und Roma während des Zweiten Weltkriegs erinnert. Dieser Tag wurde gewählt, um an den Beginn der Deportationen rumänischer Juden in die Konzentrationslager Transnistriens im Jahr 1941 zu erinnern, wo zehntausende Menschen unter entsetzlichen Bedingungen starben.
Braunschweig hat einen besonderen Bezug zu diesem Gedenktag durch die Geschichten und Schicksale der Überlebenden des Holocaust, die nach dem Krieg in die Stadt kamen. Einige von ihnen waren rumänische Juden, die den Schrecken der Lager und Deportationen überlebt hatten und nach Kriegsende eine neue Heimat suchten. Ihre Lebensgeschichten sind Teil der vielfältigen Erinnerungs- und Gedenkkultur der Stadt.
In Braunschweig gibt es verschiedene Initiativen und Gedenkstätten, die sich der Erinnerung an die Opfer des Holocausts widmen. Ein bedeutsames Beispiel ist das Jüdische Museum in der ehemaligen Synagoge, das die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Braunschweig dokumentiert und der Opfer der Shoah gedenkt. Hier werden auch die Schicksale der rumänischen Juden thematisiert, die durch die Verfolgung im eigenen Land und die Verbrechen der Nationalsozialisten Leid und Verlust erfahren haben.
Eine besondere Rolle spielt das „Stolpersteine“-Projekt, das auch in Braunschweig umgesetzt wurde. Diese kleinen Gedenksteine, die vor den ehemaligen Wohnhäusern von Opfern des Nationalsozialismus in den Bürgersteig eingelassen sind, erinnern an die einzelnen Schicksale der Verfolgten. Darunter befinden sich auch Steine für rumänische Juden, die in Braunschweig lebten oder hierher verschleppt wurden.
Am 9. Oktober finden in Braunschweig Gedenkveranstaltungen statt, die an die Verbrechen des Holocausts in Rumänien und die Opfer erinnern. Schulen, Kirchengemeinden und lokale Initiativen organisieren Vorträge, Ausstellungen und Lesungen, um das Bewusstsein für dieses dunkle Kapitel der Geschichte zu schärfen. Diese Veranstaltungen bieten eine wichtige Gelegenheit, die Geschichten der Überlebenden zu hören, die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten und aus der Vergangenheit zu lernen.
Der Gedenktag an den Holocaust in Rumänien ist in Braunschweig auch ein Tag des Engagements gegen Antisemitismus und Rassismus. Durch Bildungsprogramme und öffentliche Diskurse wird die Bedeutung von Toleranz, Vielfalt und Menschenrechten betont. Die Stadt Braunschweig arbeitet dabei eng mit verschiedenen Organisationen zusammen, um eine Kultur des Erinnerns und des aktiven Gedenkens zu fördern.
Insgesamt ist der 9. Oktober in Braunschweig ein Tag der Besinnung und des Gedenkens. Er erinnert daran, dass die Schrecken des Holocausts nicht nur auf Deutschland beschränkt waren, sondern auch andere europäische Länder, wie Rumänien, tief betroffen haben. Indem wir uns an die Opfer erinnern und ihre Geschichten erzählen, tragen wir dazu bei, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und für eine Zukunft einzutreten, in der solche Verbrechen nie wieder geschehen können.